Bei den Informationsveranstaltungen sind aus der Bevölkerung einige Fragen gestellt worden. Diese, sowie die Antworten finden Sie hier:
Fragen und Antworten zum Nahwärmeprojekt in Hügelheim
FAQs Nahwärmeprojekt in Hügelheim
- Einmalige Anschlusskosten
- Jährlicher Grundpreis (für Wartung, kaufmännische Verwaltung etc.)
- Jährlicher Leistungspreis (abhängig von der „gebuchten“ bzw. für den Verbraucher bereitgestellten Leistung)
- Kosten pro abgenommene Wärme (kWh)
Nahwärmepreise werden regelmäßig anhand von Indizes angepasst. Zu diesen Indizes gehören z.B. Lohnkosten in Deutschland, aber eben auch Brennstoffkosten. Diese Indizes gibt das Statistischen Bundesamt heraus. Sie werden in die "Preisgleitformel" eingegeben, die Sie in Ihrem Vertrag finden. Einzig über diesen Weg ist eine Preisänderung zulässig. Dadurch ist der Nahwärmetarif im Vergleich zu anderen Brennstoffen sehr stabil.
Förderung erhält man für die Anschlusskosten. Beim Ersatz einer alten Gasheizung bis zu 35 %, beim Ersatz einer Ölheizung bis zu 45 %.
Je nachdem, welche Leitungen dort schon liegen, kann das Aufwand und Kosten verursachen. Technisch ist es kein Problem. In Hügelheim lässt sich der Aufwand minimieren, weil die Stadtwerke als Netzbetreiber über die Lage ggf. vorhandener Leitungen (Strom, Wasser, Telekommunikation) genau informiert sind und Baumaßnahmen gut koordinieren können.
Die Stadtwerke MüllheimStaufen kündigen Maßnahmen im Leitungsbau bei anderen Leitungsträgern frühzeitig an. Dazu zählt auch der Zweckverband „Breitband Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald“. Dieser entscheidet dann darüber ob ein Breitbandausbau in den betroffenen Straßen stattfindet oder nicht. Grundsätzlich werden Baumaßnahmen immer in Abstimmung durchgeführt.
Neben der Abwärme der Firma Schott werden auf jeden Fall weitere Wärmeerzeuger in das Netz integriert. Das ist vor allem deshalb notwendig, weil die Abwärme (z.B. wegen Betriebsferien) nicht immer zur Verfügung steht. Ein Ausfall der Lieferung der Firma Schott kann also jederzeit problemlos von den anderen Erzeugern aufgefangen werden.
Es sind zwei Wärmepumpen geplant, die Niedertemperaturquellen auf ein höheres Temperaturniveau bringen. Eine entzieht die Wärme dem Wasser (Abwärme von Schott), die andere der Luft. Ein Vorteil der Wärmepumpen für das Netz in Hügelheim: Die Stadtwerke MüllheimStaufen können über Bundesmittel auch durch einen Betriebskostenzuschuss profitieren.
Ein Standort für die Heizzentrale steht noch nicht fest. Es wird aber voraussichtlich ein Standort in der Nähe der Firma Schott sein, damit die Abwärme dort direkt ins Netz eingespeist werden kann. Das ist sinnvoll, weil die niedrigen Abwärmetemperaturen aus wirtschaftlichen Gründen nicht über große Strecken transportiert werden sollten.
Leider nicht. Die Nutzung der Nahwärme verlangt einen Wasserkreislauf.
Prinzipiell ist das möglich. Im konkreten Fall hängt das von der späteren Vertragsgestaltung und der Wirtschaftlichkeit im Netz ab.
Im Moment gehen wir in den Planungen für das Neubaugebiet von zwei Wärmespeichern mit 50 m³ aus. Diese können auch für das Bestandsgebiet genutzt werden. Allerdings hängt die genaue Auslegung von der tatsächlich gebrauchten Wärme ab. Darum lässt sich noch keine endgültige Aussage darüber treffen. In der Regel werden Speicher aus Kostengründen über der Erde gebaut. Diese Speicher sind sehr gut gedämmt. Wärmeverluste im Speicher und im Netz sind relativ gering.
Eine Mindestzahl von Anschlussnehmer und Anschlussnehmerinnen gibt es nicht. Wichtiger als die Anzahl sind die Lage der Anschlüsse (Anschlüsse, die sehr weit voneinander entfernt sind, bedeuteten hohe Investitionskosten für den Netzbau) und der Wärmebedarf.
Die Wärme wird im Moment durch das Dach abgeleitet. Die Fa. Schott kann ggf. von einer Wärmeabnahme durch das Nahwärmenetz profitieren, weil weniger Kühlwasser benötigt wird.
Die Verhandlungen sind derzeit im Gange. Das Unternehmen zeigt sich dabei sehr verbindlich und kooperativ. Genaue Zahlen gibt es noch nicht. Der ggf. anfallende Preis der Abwärme ist auch nur einer von vielen Faktoren bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit.
Sinnvollerweise wäre der erste Netzabschnitt in der Nähe der Heizzentrale und der Firma Schott. Wenn das Netz einmal läuft, ist es kein Problem, weitere Gebiete anzuschließen.
Ein Teil der Kosten finanziert sich durch die Anschlussgebühren. Der Rest der Investitionskosten wird auf die Betriebskosten umgelegt.
endura kommunal berechnet die Investitions- und die laufenden Kosten eines möglichen Wärmenetzes. Auf Basis dieser Kosten wird ein zukünftiger Tarif für Kunden und Kundinnen entwickelt (Anschlussgebühren und die möglichen laufenden Kosten). Dieser Tarif wird mit marktüblichen Alternativen verglichen. Nur wenn der Preis der Nahwärme günstiger bzw. identisch mit den Alternativen ist, arbeitet das Netz wirtschaftlich.
In die Berechnungen gehen viele unterschiedliche Faktoren ein, z.B. die Anzahl der Anschlussnehmer oder die Größe der im Gebäude benötigten Übergabestation.
Ja, innerhalb bestimmter Grenzen. Steigt der Bedarf zu stark an, muss ggf. eine neue Leitung gelegt werden.
Wärmeverträge werden auf Grund von gesetzlichen Bestimmungen auf 10 Jahre abgeschlossen. Eine Verlängerung nach Ablauf dieser 10 Jahre ist ohne erneute Anschlussgebühren jederzeit möglich.
Wenn der Tarif feststeht und (wie in Hügelheim) ein erfahrener Netzbetreiber vorhanden ist, ist das Risiko für die Anschlussnehmer sehr gering.
Nahwärmepreise werden nach den vertraglich festgelegten Formeln berechnet. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Der Netzbetreiber kann seine „Monopolstellung“ nicht ausnutzen. Preisänderungen richten sich nach den Entwicklungen der Energiebranche.
Für das Netz in Hügelheim sind mehrere Wärmequellen geplant, die sich gegenseitig ergänzen und ersetzen können. Es werden jeweils die wirtschaftlichen Wärmequellen genutzt.
Wärmeübergabestationen haben kaum bewegliche Teile und wenig störanfällige Elemente. Sie sind daher sehr wartungsarm. In den meisten Wärmenetzen gehören sie dem Betreiber und sind in den Anschlusskosten inbegriffen. Darum werden Sie auch von ihm gewartet. Für Hügelheim ist noch keine Festlegung getroffen.
Generell ist es gut, wenn möglichst viele ausgefüllte Fragebögen zurückkommen. Für die Entstehung eines wirtschaftlichen Netzes ist jedoch nicht nur die Menge wichtig. Es ist zum Beispiel wirtschaftlicher, eine kleine Zahl von Gebäuden anzuschließen, die nah zusammen liegen, als eine sehr große Zahl von Gebäuden die weit auseinander stehen. Im Moment planen wir das Netz in den Straßen, aus denen viele Rückmeldungen eingegangen sind.
Der Spitzenlastkessel wird nur dann genutzt, wenn andere Erzeuger ausfallen oder der Bedarf extrem hoch ist. Der Betrieb mit Biogas bietet sich in Hügelheim nicht an, da keine Biogasanlage in der Nähe ist. Der Betrieb mit Wasserstoff ist in der Zukunft möglich, aber jetzt technisch und wirtschaftlich (noch) nicht sinnvoll.
Im Prinzip, ja. Je nach Eingang der Fragebögen können ggf. Teile des Bestands vorgezogen werden.
Diese sog. „Anschlusskosten“ umfassen in der Regel die Verlegung der Leitung von der Straße ins Haus. Das schließt auch die Wärmeübergabestation ein. Die Anschlusskosten tragen die AnschlussnehmerInnen. Sie erhalten dafür auch die Fördermittel (bis zu 45 %).
Der Bund bezuschusst den Bau des Netzes. 40 % der Kosten für dieses Netz werden getragen durch das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).
Anschlusspreise sind fix. Sie sind unabhängig von der Entfernung des Hauses zur Heizzentrale.
Der PV-Strom privater Haushalte ist nicht für den Betrieb der Großwärmepumpen vorgesehen.
Nein. Für die Verlegung der Blindleitung werden anteilig Anschlusskosten fällig. Später, zu Beginn der Wärmeabnahme, wird die Installation der Übergabestation berechnet. Erst mit der Wärmeabnahme starten die laufenden Kosten.
Das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Die Preisspanne bei anderen Netzen ist so groß, dass ein Vergleich nicht aussagekräftig ist. Was sich jetzt aber sagen lässt: Wer einmal in einen Hausanschluss investiert, muss nie wieder in eine Individualheizung investieren. Das bedeutet auch eine Wertsteigerung der Immobilie.
Das hängt vom Wärmebedarf ab. Je höher der Wärmebedarf in der Straße, bzw. je größer die Zahl der AnschlussnehmerInnen, desto wahrscheinlicher ist ein Anschluss.
Eine endgültige Entscheidung ist jetzt nicht notwendig. Im Moment geht es um generelles Interesse. Ihr Interesse bedeutet für uns: Wir können Sie als potenzielle KundInnen in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen einbeziehen. Das minimiert das wirtschaftliche Risiko.
Die Fördermittel für den Netzbau beantragt und erhalten die Stadtwerke MüllheimStaufen. Die Fördermittel für die Hausanschlusskosten beantragt und erhält der Anschlussnehmer oder die Anschlussnehmerin.