Wir nutzen ausschließlich die Kräfte der Natur, um nachhaltig und klimaschonend Energie zu produzieren.
Dazu bietet das Markgräflerland beste Voraussetzungen: In der "Toscana Deutschlands" scheint die Sonne so häufig wie nirgendwo anders im Land, von den steilen Hängen des Schwarzwalds strömen Flüsse mit großer Kraft und auf den Höhenzügen weht oft ein kräftiger Wind. Als in der Region verankerter Energiedienstleister setzen die Stadtwerke MüllheimStaufen dabei nicht auf große Projekte, sondern auf kleine und mittlere Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung, die gleichsam Aspekte des Natur- und Landschaftsschutzes berücksichtigen.
Kleine Wasserkraft am Neumagen
Der Neumagen, welcher südwestlich des Schauinsland beim Weiler Stohren auf dem Gebiet der Gemeinde Münstertal/Schwarzwald entspringt, durchfließt über 26 Kilometer das Münstertal und Staufen und mündet auf Bad Krozinger Gemarkung in der Möhlin. Als steilster Fluss auf der Westseite des Südschwarzwalds beträgt seine Gefälle zwischen Quelle und Mündung fast 1000 Meter – und bietet damit beste Voraussetzungen für die Nutzung seiner Wasserkraft.
Die Stadtwerke MüllheimStaufen haben in Kooperation mit der Bürger-Energie Südbaden e.G. (BEGS) und der Kraftwerke Kaiser KG aus Todtnau eine Wasserkraftanlage am Neumagen konzipiert, entwickelt und im November 2015 realisiert. Die produzierte Strommenge beträgt jährlich mehr als eine Million kWh. Die BEGS informiert Sie gerne über die technischen Daten der Anlage. Die Gesamtproduktion im Jahr 2016 lag bei 1.203.722 kWh. Dies waren 7,4 % weniger, als die Jahresprognose von 1.300.000 kWh erwarten ließ. Trotz der anhaltenden Trockenheit in der 2. Jahreshälfte ist das immer noch ein gutes Ergebnis.
Flussaufwärts
Der Kurzfilm Flussaufwärts ist in Anlehnung an den Experimentalfilm EN AMONT 2015 entstanden. Frédéric Letellier setzt sich mit dem Klemmbach bei Müllheim – Baden und seinen Nebenflüssen auseinander. Er verfolgt den Lauf des Wassers von der Quelle bis zur Mündung, um sowohl den natürlichen Verlauf des Wassers als auch die Eingriffe des Menschen zu begreifen. Mit der Kamera verweilt er an „unbedeutenden“ und eigentümlichen Orten und findet seine Motive.
Der Künstler Frédéric Letellier hat speziell für die Frickmühle Müllheim eine Ausstellung konzipiert, die die verlorene Verbindung zwischen Mühle und Klemmbach thematisiert.
Ökostrom aus der Kraft der Sonne
Von Staufen über Müllheim bis Schliengen und Liel haben die Stadtwerke MüllheimStaufen Photovoltaik- (PV-) Anlagen errichtet. Ein wichtiges Ziel dabei ist, dass die regenerative Energieproduktion – und damit auch ein beachtlicher finanzieller Ertrag – der Bürgerschaft zugute kommt. Daher haben die Stadtwerke MüllheimStaufen der Bürger-Energie Südbaden eG (BEGS) eine Reihe von PV-Anlagen übertragen.
Auch mit der Reduzierung der Einspeisevergütung über das Erneuerbare Energiengesetz (EEG-Vergütung) bleibt die Photovoltaik im sonnenreichen Markgräflerland von Bedeutung. Noch attraktiver wird die Solarenergie, wenn sie – beispielweise in Kombination mit entsprechenden Stromspeichern – für den Eigenbedarf produziert wird. Die Stadtwerke MüllheimStaufen haben dazu in Kooperation mit dem Entwickler und Hersteller von Sonnenspeichern, der ASD Automatic Storage Device GmbH, ein Pilotprojekt im Kletterwald Staufen umgesetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke beraten und informieren Sie gerne darüber.

Sonnenwärme für das Freibad in Müllheim
Das durch Sonnenenergie erwärmte Wasser wird während der Badesaison unmittelbar im Freibad – vorrangig zum Betrieb der Duschen – genutzt, während der Wintermonate unterstützt die Anlage die Wärmelieferung, um Gebäude und Leitungen vor Frostschäden zu schützen.
Der auf dem Gebäudedach des Müllheimer Freibades installierte Linearspiegel besteht aus einer Matrix von 18 Spiegeln aus Aluminium, die das Sonnenlicht auf einen Empfänger – einen so genannten Absorber – reflektieren und bündeln. Jeder Spiegel ist auf einer festgelegten Position auf der Achse montiert und mit den jeweils anderen Spiegeln verbunden. Dadurch genügt ein einzelner Motor, um alle Spiegel zusammen der Ost-West-Bewegung der Sonne nachzuführen. Ein zweiter Motor steuert die Neigung der Matrix und passt den Winkel je nach Stand der Sonne zum Horizont automatisch an. Die erzeugte Wärme wird in einen Pufferspeicher geführt, der die Verbrauchsspitzen ausgleicht und so auch außerhalb der eigentlichen Sonneneinstrahlung die Wärme über einen längeren Zeitraum bereitstellen kann.
„Mit dieser neuartigen Technologie“, sagt Michael Sattler, Technischer Leiter der Stadtwerke MüllheimStaufen, „können wir die Sonnenenergie direkt nutzen und damit die Energiekosten des Freibads signifikant senken. Gleichzeitig dient uns die Anlage als Prototyp für vergleichbare Projekte. Denn mit dieser Technik können wir autarke Energie-Inseln vor Ort schaffen, die uns in Müllheim unabhängiger machen von Gas und Öl. So kommen wir unserem Ziel einen Schritt näher, Müllheim langfristig zu einer energieautarken Kommune zu machen. Dies wird auch die Netze entlasten“
Die Anlage ist wartungsarm, weil sie automatisch geführt wird und sich außerdem durch eine spezielle Beschichtung selbst reinigt. Sie benötigt im Vergleich zu einer herkömmlichen Solarthermie-Anlage nur die Hälfte der Fläche und kann somit auch auf kleinen Dächern wirtschaftlich betrieben werden. Gegenüber herkömmlichen Solarthermieanlagen hat sie zudem den Vorteil, unempfindlich gegen (kühlenden) Wind zu sein.
Das Linearspiegelsystem wird von der Isomorph-Deutschland GmbH in Bamberg gefertigt. Die HEUBECK GmbH aus Überlingen, die auf Linearspiegel-Technologien spezialisiert ist, hat die Anlage in Kooperation mit dem Müllheimer Steinbeis Transferzentrum STZ 584 optimiert und auf die Gegebenheiten vor Ort in Müllheim angepasst. Die Montage erfolgte in Zusammenarbeit mit der Firma Degen aus Müllheim sowie dem Ingenieur- und Sachverständigenbüro Roland Heubeck, das die Feinabstimmung im Auftrag des Hersteller vornahm.
Die Stadtwerke MüllheimStaufen als Eigentümer betreiben die Anlage, liefern die Wärme an das städtische Freibad und sind verantwortlich für Wartung, Reparatur und Versicherung. Innerhalb der nächsten fünf bis acht Jahre soll sich die Anlage amortisieren.